...dieses Mal starten wir in das östliche Europa da es dort für uns noch viele weisse Flecken zu entdecken gab....
...erster Stop, die beliebte Wachau an der blauen Donau, danach ging es weiter in die Slowakei, in deren
Hauptstadt nach Brünn.
In Polen erlebten wir eine wahre Jahrhundert-Apfel-Ernte.
In Czensdochau besuchen wir die schwarze Madonna und treffen,
we überall in Polen, ständig auf die Lichtgestalt "Papst Paul II".
Ein interessantes Lesebuch informiert uns über die 150 km breite russische Enklave Königsberg und die mit ihr verbundenen Kurischen Nehrung.
Im bis dahin hermetisch abgeriegelten Hafen Pillau, westlich von Königsberg suchen wir nach Orten, von denen mein Vater, der im WK II hier als Marine-Maat viele Jahre stationiert war, immer wieder begeistert erzählte.
Zurück in Polen, besichtigten wir die ehemals freie Reichs-Stadt Danzig und die ihr vorgelagerte Halbinsel Westernplatte.
Im ultramodernen Europäischen Museum der Solidarnoc erfahren wir Einiges über den politischen Umbruch der 1981 in der Danziger Werft von Lech Walesa ausgerufen und eingeleitet - aber erst nach weiteren 10 Jahren zähen Ringens, den Zusammenbruch der kommunistischen Sowjet-Union und seiner sozialistischen Sateliten-Staaten herbeiführte.
Auf der Fahrt durch das ehemalige West-Pommern, heute Polen, lesen wir in unse-rem o.g. Lesebuch, dass von hier aus viele Juden und später Millionen Deutsche,
über Nacht vertrieben wurden.
Innerhalb einer verfallenen Festung Deutscher Ordensritter aus dem 13. Jhd. die
gerade aufgrund touristischer Erwartungen auf Vordermann gebracht wird, parkten wir gegenüber einer Kapelle, in der eine junge Restauratorin konzentriert und ohne aufzusehen, bis tief in die Nacht hinein, ein mehr als 500 Jahre altes, 3 m hohes Wand-Fresko restaurierte.
Zur Abendmesse, im wieder aufgebauten Dresdner Dom, kamen wir gerade noch
rechtzeitig. Danach hörten wir ein virtuoses Bach-Konzert in der wundervollen Dresdner Frauenkirche.
Das Erzgebirge überquerten wir bei Altenberg, einem Wintersport-Ort mit grossem Potential (Biathlon) - auch ein beliebter Ausgangspunkt für Fern-Wanderungen.
Den letzten Touren-Abend verbrachten wir am Rand eines kleinen Feld-Flugplatzes, von dem wir an einem sonnigen Sonntag-Morgen, zu einem traumhaften Rundflug in die Lüfte gehen, traumhafter Abschluss einer Reise, die grandios gelang.
...in bewährter Weise starteten
wir erst gegen Mittag zu dieser Tour in Richtung Osten...
...das Wetter war uneinheitlich
und meist trüb, in der Wachau überraschte uns gar eine kurze Regenschauer....
...das milde Sonnenlicht des
Morgens beleuchtete die alte Dürnsteiner Burg und die darunter liegenden Weingärten....
...auch das ungewöhnliche Krieger-Denkmal des russischen Generals Kutusov war im Vorder-
grund schon ganz deutlich zu erkennen....
...in Krems stellten wir fest,
dass wir aufgrund eines falschen telecom-Vertrages, keine Internet-Verbindung für das Ausland hatten...
...dagegen fanden wir im Media-
markt von Krems, ein Lade-Gerät für die Olympus-Kamera, was genauso wichtig war....
...um 1150 errichtete man an in dieser exponierten Lage eine
mächtige Burg - die Rosenburg
...im 16. Jhd. wurde diese auf-wändig zu einem Renaissance-Schloss umgebaut.
Seit 1681 ist es durchgehend im Besitz der Familie Hohes-Prinzenstein...
...das Kloster "St. Lambrecht zu Altenburg" wurde von Frau Hildburg von Polgen-Rebgau gegründet...
...sie dotierte es mit Landbesitz und dem Zweidrittel-Zehent
ihrer Pfarrei Horn. Vier Jahre
nach ihrem Tode bezogen 1144
zwölf steierische Mönche dort
ihre Zellen...
...die von den Schweden im
Dreissigjährigen Krieg zerstörte gotische Klosterkirche wurde
wieder aufgebaut....
...aber erst in den Jahren 1730-
1733 erfolgte der großartige Umbau zur Barockkirche.
Paul Troger wurde als Festkant
für die Ausmahlung der viel Kuppeln gewonnen werden....
...in der prunkvollen Kloster-kirche erlebten eine Trauung ganz besonderer Art. Ein Inder
gab gerade einer Österreicherin
sein ewiges Eheversprechen...
...die vielschichtige Gäste-Schar
verfolgte aufmerksam und würde-
voll die aufwändig gestaltete Feier....
...im Stifts-Hof wurde gerade das
der Sektumdrunk für die über hundert Hochzeits-Gäste vorbe-
bereitet....
...wir fanden die Fassaden-
gestaltung des Rückgebäudes und seiner grünen Tür besonders
photogen....
...an zentralen Kreuzungen
sind noch immer die attraktiv
gestalteten Weg-Kapellen zu sehen...
...in den die Menschen dankten
für die gute Ernte oder das Ausbleiben von Unwettern...
...das Mittagsgeläut fand in Brünn nicht um 12 Uhr - sondern bereits um 11 Uhr statt....
...da die Schweden im Dreissig-
jährigen Krieg versprachen, die Be- lagerung des Dombergs mit dem Mittags-Geläut abzubrechen, stell- ten die Brünner die Uhr einfach eine Stunde vor, verhinderten so die Zerstörung ihrer Kirche...
...in der seit 70 Jahren athei-stisch, sozialisch geprägten Tschechoslowakei, sahen wir den jüdischen Davids-Stern mehrmals gleichauf mit dem Christus-Kreuz....
...diese schöne Bronze befand
sich im Eingangsbereich der
St. Peter und Paul-Kathedrale...
...am Patzenberg, zwi-schen Brünn und Auster-litz, besiegte Napoleon
die Österreicher und Russen vernichtend...
...die Schlacht, auch "Drei Kaiser Schlacht genannt,
gilt als eine der bedeutend- sten Schachten von Napoleon...
...zum Gedenken an die Schlacht
von Austerlitz zwischen Napoleon und Russland-Österreich
steht in Paris, am Place Vendome
eine beeindruckende Säule, für deren Schaft man die Bronze, der damals von den Franzosen erbeuteten Kanonen verwendete....
Napoeon verfügte am Morgen des
2. Dezember 1805 nur über
73.000 Mann und 139 Kanonen
Russland/Österreich dagegen über 85.400 Mann und 278 Kanonen.
Napoleon lockte die Russen und Österreicher durch geschickte Vortäuschung eigener Schwäche in die Schlacht von Austerlitz, nach nur
4 Stunden des Kampfes hatten die Franzosen die Alliierten niedergrungen.
Die Verluste der Franzosen:
1.288 Tote und 6.993 Verwundete
Die Verluste der Russen/Österreicher
15.000 Tote und Verwundete.....
Nach der Schlacht sprach Napoleon
diese Worte an seine Soldaten:
"...zurück in Frankreich werdet ihr
zum Objekt meiner zärtlichsten Fürsorge werden. Mein Volk wird Euch mit Freude wiedersehen und es wird genügen zu sagen:
Ich war bei der Schlacht von Austerlitz dabei".....
...die Wälder in Polen scheinen ein
durchgehendes Schwammerl-Paradies zu sein....
...und auch die Strassen und Brücken waren auf dem neuesten Stand.
In allen Landesteilen wurde emsig und
konzentreiert gebaut....
...das Kloster Paulina steht weithin sichtbar, frei auf dem Hügel Jasna Gora...
...inmitten eines beufälligen
Stadtviertels, dessen Abriss
offenbar kurz bevorstand.
Für uns eine eher bedrückende Stimmung....
...der am 2. April 2005 verstor-bene, 2014 von Papst Franziskus heiliggesprochene Papst Paul II
gilt im erzkatholischen Polen
als National-Held...
...erstmals seit dem Niederländer Hadrian VI (1459) wurde er als Nicht-Italiener, noch dazu als Slawe, zum Papst gewählt....
...vier Million Menschen
pilgern jährlich zur schwarzen Madonna, die in Polen auch als
nationales Symbol verehrt wird...
...wir standen an diesem Sonntag-
Abend, kurz vor Schliessung der Kirche, ganz allein vor diesem Gnadenbild, der heiligsten Relique des Landes....
...es ist nun schon viele Jahre
so, dass wir im Pössl, auf der
obligaten Herbst-Tour meinen Geburtstag feiern....
...an jedem neuen Geburtstag wünsche ich mir, dass wir glück-lich und gesund bleiben und noch viele Pössl-Touren vor uns liegen....
...auf Touren mit dem Wohnmobil
ist es wichtig, dass man die Tage
gut und verträglich einteilt ....
...ganz wichtig ist eine ausgiebige Mittagspause, mit einem guten Essen und einen wohltuenden
Stärkungs-Schlaf, im gelben
Pössl-Himmelbett....
...2018 wird als das Obst-Jahr
schlechthin in die Geschichte
eingehen....
...in den gepflegten polnischen Apfel-Plantagen, leuchteten und dufteten die Früchte so intensiv
wie ich es bisher nur in Neusee- land erlebte....
...im Akkord liefern die Obst-
Bauern ihre Ernte bei den
grossen Mostereien auf....
...Mirko war sehr zufrieden, er
meinte, dass dies heute schon
seine 4. Fuhre wäre....
...in vielen Plantagen waren
nur junge Leute zu sehen,
die aus der stupiden Ernte-Arbeit, mit musikalischer Unterstützung, ein wahres Happening machten....
...für ein Photo hatten kaum Zeit....
...den Fluss Bug überquerten
wir bei einem wunderschönen
Abendlicht. Eigentlich hätten wir hier bleiben müssen...
...aber unser Tages-Pensum
war noch nicht erfüllt, da wir
in der Regel erst eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang mit der Stellplatz-Suche be-
ginnen....
...die Stellplatz-Suche für die
nächste Nacht zählt zu den schönsten Momenten eines Wohnmobil-Tages...
...in den östlichen Ländern ist
es besonders angenehm, da
keinerlei Verbote die Suche
einschränken und die Leute
sehr freundlich sind...
...die Mobilität treibt auch in
Polen die Menschen wegen
der Arbeit in das vermeint-liche Paradies der Städte....
...die ehemals wertvollen
Strukturen der Dorfplätze
verfallen, da sich dort kein
Geschäft mehr halten kann....
...ein kleines, unscheinbares Holzschild zeigte uns den
Weg zu diesem historischen
Kirchen-Juwel....
...in der Grundschule gleich gegenüber holten wir uns den übergrossen Schlüssel für die alte Eingangs-Tür....
...die originale Ausmalung,
mit den alten Ornamenten war sehr beeindruckend...
...es war die Kunst von ein-
fachen Menschen, die aber
in seiner Geschlossenheit
edel und authentisch wirkte...
...nach etwas 10 km, trafen
wir auf ein Pilz-Sammler-Paar, das uns erklärte, dass wir
nach links abbiegen mußten...
...gern hätten sie uns Ihre prächtigen Steinpilze verkauft, aber dafür hatte Hanni in diesem Moment nicht die Nerven....
...unser Stellplatz,
unterhalb des unendlich weiten, rot gefärbten Abend-
Himmels, war super....
...in äusserster Stille, beobach-teten wir die Formationen der lautschnatternden Wildgänse, auf ihrem Flug in den warmen Süden....
...die Feldarbeit in Polen war
gut organisiert. Der Patron, ein Mann mit sicheren Gesten teilte früh am Morgen, seine Traktoristen, mit lauter und direkter Sprache ein....
...trotzdem blieb es für uns ein Rätsel, wie man diese Weiten, ohne GPS fehlerfrei beackern konnte....
...die Masurischen Seen sind
als Erholungs-Gebiet auch
im Westen bekannt....
...im Sommer hat man hier mit den jedoch mit unzähligen Mückenschwärmen zu kämpfen die an den Schilf-Rändern der
kleinen Seen ihre Nist-Plätze haben....
...zur russischen Grenze
waren es nur noch wenige
Kilometer....
...Mirko und seine Frau Edda
hatten einen Korb Pilze ge-
sammelt, den sie uns äusserst
zurückhaltend, für 3 EUR ver-
kauften....
...die grenznahen Gehöfte
waren nicht mehr bewirt-schaftet, alte Landmaschinen
rosteten im Freien ruhig vor sich hin...
...ein Modernisierung zog man hier, offensichtlich aus strate-gischen Gründen nicht in Erwägung....
...der Grenzübertritt nach
Russland dauerte zwei
Stunden, es gab keinerlei Probleme...
...ganz anders das Bild in der Landwirtschaft. Statt gepflegter Felder, sahen wir jetzt nur noch halbwilde Mutterhherden auf den abgetrockneten, braunen Wiesen grasen...
...am Rand eines kleinen Dorfes campierten wir zum
erstenmal in Russland....
...dort gab es kein fliessendes
Wasser, die Toiletten lagen
ausserhalb der Häuser.
wir befanden uns in dem
Gebiet von Gumbinnen, in der im Dezember 1944 die
Schlacht um Ostpreussen
stattfand.....
Die Schlacht um Ostpreussen zwischen 13. Januar und 25. April 1945, war die
blutigste und längste Schlacht in der Endphase des WK II. Verheerend wirkte sich der Abzug der noch vorhandenen Reserven, zugunsten der von A.H. befohlenen Ardennen-Offensive im Westen aus.
Es wird geschätzt, dass von den bei Kriegsende etwa 2,4 Millionen Bewohnern Ostpreußens ungefähr 300.000 unter elenden Bedingungen auf der Flucht ums Leben kamen.
...erst nach Durchsicht vieler Bilder und Schriften,
begriffen wir den Umfang der Ostpreussen-Tragö-die in seiner ganzen Tragweite...
...durch die Deutschland ein über viele Jahrhunderte besiedeltes Kulturland abgeben mußte - Millionen Menschen unverschuldet ihre Heimat verloren...
...nahe Insterburg ent-deckten wir auf der Karte das Symbol einer Burg-Ruine...
...das der ehemalig deutschen Ordensburg Saalau,
erbaut im 13. Jahrhundert, jenseits der Pregel.
...eine Info-Tafel für diese verfallene Burg-Anlage war nicht zu finden....
...deren ehemalige Kirche
zum Dorf-Treffpunkt bzw. zum öffentlichen Kino- Raum umfunktioniert wurde...
...Sandra und Mia schienen
mit ihrem Leben im russi-schen Kamenskoie vollauf zufrieden zu sein...
...sie konnten nicht verstehen
was die Menschen aus dem
fernen Westen an Ihrer
verfallenen Dorf-Ruine so spannend fanden....
...die staubigen Natur-Strassen waren an vielen Stellen unbequem....
...aber gerade das war das
authentische, das exakt in die Landschaft paßte....
...die einzelstehenden
Häuser hatten etwas,
was es in unserer perfekten
Konsum-Welt längst nicht
mehr gibt....
...ein öffentlicher Fernsprecher
an einem Lichtmasten, sorgte
für Kommunikation...
...zu den ehemaligen, herr-schaftlichen Land-Gütern führten kilometerlange Zufahrten...
...sie sicherten ein funktio-nierendes Gemeinwesen in der unendlichen Landschaft Ostpreussens...
...eine sandige Damm-
Strasse führte uns zum Ostsee-Strand....
...dort trafen wir schweigsame
Männer, die ruhig am Ufer
sassen, darauf warteten,
dass irgendwann ein Fisch anbiss...
...interessant, der Blick in die Gärten, in denen man lebte, mit allem was man hatte...
...die Perfektion wie wir sie kennen gibt es hier nicht,
da sie als Zeichen der Erstar-rung und des Unpersönlichen empfunden wird....
...hinter Cranz, dem mondänsten Badeort an der ostpreussischen Küste, bogen wir zur Kurischen Nehrung ab...
...im Gegensatz zur nördlichen Samland-Küste gibt es um
Cranz herum fast nur weisse Sandstrände, die völlig gefahr-los sind....
...Augenblicke wie diese,
zeigen uns die unendliche Grösse von etwas, was nicht
zu erklären ist...
...etwas, das unser Herz
in Aufruhr versetzt, wie ein
wunderbares Gemälde, dessen Genialität unseren Atem stocken läßt....
...am frühen Morgen wander-ten wir von der Ostseite der Nehrung, zu den weissen Stränden auf der Westseite hinüber....
...ein völlig anderes Bild,
helle, elegante Pastelltöne bestimmten jetzt den Color-Mix der weiten Strand-Landschaft....
...die Kontrolle an der
russischen Grenze war sehr
freundlich...
...in Nidda mieteten wir uns ein
Rad mit dem wir die Küste entlang radelten, bis hinunter zur mächtigen schwarzen Paramiden-Düne...
...bekannt wurde die Künstler-Kolonie Nidda in den Jahren zwischen den zwei Weltkriegen.
...mehrere Sommer lang studierte hier Max Pechstein das Leben am Haff, beobachtete und malte die kräftigen Fischer bei ihrer schweren Arbeit...
...die Dünen bei Nidda
sind die größten und höchsten Dünen Europas...
...wenn möglich sollte man sie
frühmorgens oder bei Sonnenuntergang besteigen, dann entfalten sie zusätzlich einen mystisch, magischen Reiz.....
...die mächtige Dünen-Berge
trennen das Kurische Haff
von der Ostsee...
...im Kriegswinter 1945 flohen
Hunderttausende über das zugefrorene Haff in Richtung Königsberg/Pillau........
...Hanni war begeistert von diesem Ausflug nach Nidda, ganz besonders von den hohen Dünen...
...ich dagegen war etwas traurig, zuviel hatte sich seit meiner Baltik-Rad-Reise 2009
in Nidda (touristisch) ver-ändert....
...dem stark befahrenen Prospekt-Leninsky folgend, erreichten wir das Stadt-Zentrum von Königs-berg etwas angespannt....
...hinter der grossen Pregel-
Brücke parkten wir auf einem
Trümmer-Grundstück, das
als bewachter Parkplatz
genutzt wurde....
...für die Stadterkundung
baute ich am nächsten Morgen mein kleines Bickerton-Bike zusammen..
...nach der Pregel-Brücke,
am ersten Kiosk kaufte ich einen Stadtplan, der aber
in kyrillisch geschrieben war....
...Königsberg, das heutige Kaliningrad, war während der preussischen Herr-schaft, die Hauptstadt Ostpreussens....
...im WK II von britischen
Brandbomben schwer ge-troffen, als sog. Festung,
von den Sowjets im April 1945 dem Erdboden gleich gemacht....
...die Grundsteinlegung
für die Christ-Erlöser-Kirche nahm 1996 der
russische Präsident Boris Jelzin vor, exakt in dem Jahr, in dem ich mit dem Rad von Warschau nach Moskau unterwegs war...
...mit seinen 73 m ist es
derzeit das höchste Ge-bäude der Stadt, deren gol-
dene Türme ein neues Den-ken symbolisieren, das in Russland derzeit trendy zu sein scheint. Aus machtpolitischen Gründen hat die kommunistische Partei die orthodoxen Kirche
gewähren lassen, da diese imstande ist, ihre Anhänger in Demut zu vereinen, tief gläubige Menschen nicht in der Leere, eines kalten und unpersönlichen Atheismus
verkümmern läßt.
...das Königsberg von
früher, verteilt auf den Inseln der Pregel, gibt es heute nicht mehr.....
...den Feuersturm der briti-schen Bomber im Aug. 1944 überstanden damals nur die Marienkirche und Teile des, das Stadtbild beherrschen- schende Königsschloss.
1968 angesichts des Prager Frühlings (Volksaufstand) gab Leonid Ilijitsch Bresch-new den Befehl, die noch intakten Ruinen des Königsschlosses zu sprengen.
In dieser Zeit des Prager-Frühlings (1968) leistete ich meinen Grundwehr-Dienst ab. Die Anspannung entlang des Eisernen Vorhangs war damals durchgehend spürbar.
...seit 1998 beten im protes-tantischen Marien- Dom wieder die Menschen....
...nach den unerfüllten Parolen des Kommunismus
scheint das unendlich gut zu tun....
...engagiert und mit grossem Aufwand baut derzeit der jüdische Millionär Wladimir Katz-mann die alte Synagoge wieder auf....
...ein weithin sichtbares
Zeugnis einer Glaubens-Gemeinschft ist, die in Ihrer langen Geschichte immer zusammenhielt...
...die Brandbomben der britischen Royal Air-force zerstörten das in 800 ge-
wachsene Köngisberg in zwei Nächten....
...im angrenzenden Park erinnern nur noch groß-formatige Info-Tafeln an das frühere Stadt-Leben....
...Winter - Dezember 1944:
Hunderttausende flüchten jetzt über die Ostsee...
...überstürzt verlassen die Menschen ihre Heimat. Mit hochbeladenen Plan-Wägen, Pferde-Schlitten oder zu Fuß, versuchen sie den rettenden Westen zu erreichen.
...Sowjetische Panzer-
verbände stiessen überra-schend aus dem südlichen
Ostpreußen vor, der letzte Flucht-Weg über Land wurde dadurch über Nacht abgeschnitten. Die einzig noch verbliebene Route führte über den deutschen Marine-Stützpunt Pillau nach Goten-hafen (Danzig).
Ausgeschifft wurden Kranke, Verwundete und schwangere Frauen mit Kindern.
Immer mehr Menschen stürmten jetzt nach Pillau, das in diesen Tagen mit sei-nen 12.000 Einw. zeitweise bis zu 75.000 hungerde und frierende Flüchtlinge unterbringen und versorgen mußte.
Von Pillau aus setzte man in den letzten Januar-Tagen 1945 - die umfangreichste See-Rettungsaktion aller Zeiten in Gang. Ab dem 25. Januar bot man seitens der Marine alles auf was schwimmen konnte. Minensucher, Torpedeboote, Kreuzer, Schlepper, Eisbrecher, Fischdampfer, Kohlefrachter und auch Kreuzfahrtschiffe (Wilhelm Gustloff).
Tausende warteten am Hafen tagelang in bitterer Kälte auf ein Schiff, andere versuch-ten auf dem schmalen Landstreifen, zwischen Ostsee und dem Haff, der von den Sowjets noch nicht kontrolliert wurde, nach Danzig oder Pommern durchzukommen.
...eine unvorstellbare Tragödie
ereignete sich in der Nacht vom
29. auf den 30. Januar. 1945.
Der russische U-Boot Kommandant Marinesko torpetierte das deutsche Lazerett-Schiff "Wilhelm Gustloff"...
...das mehr als 10.000 verzweifelte
Menschen an Bord hatte, alle auf Flucht vor den heranrückenden russischen Panzern. Mein Vater erzählte von diesem Unglück,
an dem er so nah dran war, immer wieder,
Der russische Kapitän Marisenko steuerte damals sein U-Boot "S-13" im grossen Bogen um die Wilhelm Gustloff herum, um es von Backbord aus anzugreifen. Aus 700 m Entfernung schoss er drei Torpedos ab, die alle ihr Ziel erreichten.
Unbeschreibliche Szenen spielten sich auf der Wilhem Gustloff ab.
Genau 62 Minuten dauerte der Todeskampf, danach verschlang die bitterkalte Ostsee den Stolz der KDF-Flotte - und mit ihr über 9000 flüchtende Menschen.
Zuerst wegen seiner Prahlerei degradiert und verhaftet, wurde Marisenko ausge-rechnet von Michail Gorbatschow - 1990 posthum - zum "Helden der Sowjetunion" befördert. In Kaliningrad (Königsberg) wurde sogar eine grosse Ausfall-Strasse (Prefekt) nach ihm benannt.
...der Dienst in der Marine
ist offenbar, heute wie
damals, etwas ganz besonderes....
...der begleitende Offizier
erlaubte mir mit einem
kurzen Wink, die stolzen
Gesichter der Matrosen zu photographieren.
...im Hafen gab es keinerlei
Kontrollen. In der kleinen, neurenovierten orthdoxen Kirche im Hafen fand gerade die Sonntags-Messe statt...
... zu der nicht nur die Alten,
sondern auch viele junge Familien, mit ihren Kindern kamen....
...beeindruckend die
Abendstimmung an der
Pillauer-Hafenmole....
...man spürte förmlich die Vergangenheit, mit all ihren grausamen Widersprüchen...
...hinter Marienburg,
20 km vor der ehemaligen
Freien Reichsstadt Danzig überquerten wir die mäch-
tige Weichsel....
...den längsten Fluss Polens,
zu dessen Einzugsgebiet auch
die Ukraine, Weiss-Russland
und die Slowakei gehört...