...in der Bucht von Policrasto war das südliche Italien zu spüren.
Die kahlen, goldbraunen Felsen entlang der Küste weit und unnahbar. In den höheren Lagen menschenleer.
Seit 1000 Jahren hat sich hier nur wenig verändert....
...hoch oben in den den felsigen Bergen fanden wir in einem verwilderten
Weinberg einen Idealen Stellplatz...
...Hanni sammelte am Abend noch allerlei Früchte. Lara und ich streiften begeistert durch das wilde Gestrüpp...
...eine gemischte Schul-klasse wartete bereits
am Eingang, sie schienen
gut vorbereitet zu sein....
...sie zeigten jedenfalls viel Interesse für die Ausführungen Ihrer
rührigen Lehrerin....
...auch Wolfgang von Goethe besuchte Paestum während seiner grossen Italien-Reise im März 1785,
35 Jahre nach seiner
Wiederentdeckung...
...Goethe schrieb damals in
sein Tagebuch:
..."von einem Landsmanne liess ich mich indessen in den Gebäuden herumführen, der erste Eindruck konnte nur Erstaunen erregen. Ich befand mich in einer völlig
fremden Welt, denn wie die Jahrhunderte aus dem Ernsten in das Gefällige drängen, so bilden sie auch den Menschen, ja sie erzeugen ihn gar zu einem neuen Wesen......
...1752 wurde Paestum wieder entdeckt, fast gleichzeitig mit Pompei und dem Herkulaneum. Die Entdeckung erregte seinerzeit weltweites Aufsehen....
...eine Expedition in diese verwunschene Sumpflandschaft gehörte fortan zum Pflichtprogramm kulturbeflissener Italien-Reisender jener Zeit ((Grand-Tour).....
...die Griechen um 600 v. Chr. gaben dieser Siedlung
den Namen Poseidonia...
...der fruchtbare Boden der
umliegenden Landschaft
führte innerhalb weniger
Generationen zu grossem
Wohlstand....
...für Wohnmobilie eigentlich gesperrt, aber
wegen der Nachsaison
(Anfang Oktober) wagten wir uns hinein, in diese
aufregenste Strasse
Süditaliens...
...die folgenden Ausblicke
auf das steile Felsenufer von Amalfi waren einmalig, das Handicup der engen Dorf-Durchfahrten jedoch ebenso. Die entgegenkommenden Busse mußten mehrmals
rückwärts ausweichen, das taten sie aber gerne als sie sahen, dass Ihnen eine Frau (Hanni) entgegenkam. Erst nach 40 km, an der Ausfahrt Sorrent, hatte Hanni wieder
Farbe im Gesicht.
Beim Abendessen in Sorrent bemerkte Sie kurz: "Die Amalfi-Küsten-Route fahre
ich bestimmt nie mehr"...
...in Sorrent parkten wir an diesem Abend notgedrun- gen auf einem Camping-Platz...
...im Licht der untergehenden Sonne war die Insel Capri zu erkennen, das Reise-Ziel
des nächsten Tages....
Capri, für mich (seit 1966) der schönste Platz der Welt...
das Lied vom "Capri-Fischer" - die ich noch bei der Arbeit erlebte...
ein Musik-Monument in den schwierigen Nachkriegsaufbau-Jahren....
...ein Lied, das die Sehnsucht
nach südländischer Sonne und
Lebensart neu entstehen liess.
Ein romanitischer Text der den Menschen in den 50-iger Jahren Mut und Kraft gab.
1. Lied-Strophe:
...."Wenn bei Capri die rote
Sonne im Meer versinkt
und am Himmel die bleiche Sichel des Mondes blinkt...
...ziehn die Fischer mit ihren
Booten aufs Meer hinaus und legen dort im weiten Bogen die Netze aus...
Nur die Sterne sie zeigen am Firmament, Ihren Weg mit den Bildern die jeder Fischer kennt...
und von Boot zu Boot das alte Lied erklingt, hört von fern dieses Lied....
Bella, bella, bella Marie - bleib mir treu, ich komm zurück morgen früh....
Bella, bella, balla Marie vergiss mich nie."....
...aufgeregt und begeistert photographierten die neu
angekommenen Gäste das bunte Treiben im Hafen
Marina Grande
...ein Ort mit dem sie
schnell vertraut wurden....
...auf der Piazza Umberto,
dem Herzstück von Capri,
herrschte ein ständiges Kommen und Gehen....
....morgens trinkt man hier
den Kaffee und am abends,
bevor es zum grossen Essen geht, einen kleinen Trink....
...am Ende der Via Croce,
befindet sich das Hotel Helios, in dem wir bereits mehrere Male Gast sein
durften...
....1905 von Meta von Salis (1855-1929) erbaut, einer
streitbaren Frau aus dem graubündnerischen Adels-Geschlecht von Salis...
...an der Piazetta zweigt
der Weg zur Via Mulo ab.
Ein schattiger Treppen-Weg
der angenehm zu gehen ist...
...unverändert seit vielen
Jahrzehnten, in seinem
Schatten fühlt man sich sofort zuhause...
...zum Mittag-Essen sollte man die paar Schritte zum Ristorante Ciro hinüber-gehen...
...dort ist die Aussicht noch
schöner, das Essen viel besser und die Bedienung freundlich und angenehm
wie eh und je....
...bereits Zuhause im Internet, hatten wir von der erneuten Sperrung der
Via Krupp erfahren....
...doch damit gaben wir uns nicht zufrieden. Dess eine Begehung trotzdem möglich war, beobachteten wir tags zuvor auf der Terrasse des Augustus Garten ....Gitter-
...der historische Serpentinen-Pfad in Capri
(Via Krupp) durch felsige
Südküste Capri´s zählt zu
den schönsten Panorama-Wegen weltweit....
...der sanft ansteigende Weg überwindet mit acht engen Haarnadel-Kurven einen
Höhenunterschied von etwa
100 Höhenmetern und ver- bindet die Giardini di Augusto - die ehemaligen Gärten des römischen Kaisers Augustus - mit der Küste des Meeres.
Friedrich Krupp (1852-1905) liess diesen 1.346 m langen Weg anlegen um schneller und bequemer zur südlichsten Anlegestelle Capris (Marina Piccolo) absteigen zu können, die erst 1934 zur Badestelle erweitert wurde.
Mit dem Bau begann man 1900. Die finanzielle Hauptlast trug Friedrich Krupp.
Kurz vor Krupps Tod am 22. Nov 1902 wurde sie fertiggestellt.
...ein fast 3 m hohes,
kunstvoll geschmiedetes Tor stellte sich uns plötzlich in den Weg...
...zusammen mit einem Einheimischen, der uns mit
einem lustigen Augenzwinkern die richtigen Trittstellen zeigte,
überwanden wir dieses
Hindernis....
...ausserhalb des Zentrums
ist man in Capri als Tourist
schnell allein...
...auf der Abend-Wanderung
hinauf zur Villa-Jovis, dem
kaiserlichen Palast von
Tiberius trafen wir nur
ein holländisches Paar....
...die Chiesa di Santa Maria del Soccorso war geschlos-sen, ebenso die einfache Chucina, in der man von der Welt umgeben, feiern und essen konnte....
...diese Chusina betrieb
Carmelina de Capri, die in den 50-igern, mit ihren naiven Bildern grossen Erfolg hatte....
...die unwirtliche Insel Capri
begeisterte bereits den römischen Kaiser Augustus.
(63 v. Chr. - 14 n. Chr.)
Er tauschte sie gegen das
weinreiche Ischia von der
Stadt Neapel ein.....
...Kaiser Tiberios regierte ab 27. n. Chr. von hier aus das gesamte römische Weltreich...
...beim Frühstück beobach-teten wir den Gärtner
bei seiner mühevollen Arbeit....
...auf vier langen Terrassen
mußten unzählige Blumen-
Stöcke gegossen und abgezupft werden...
...nach einer kurzen Rast
im Hotel Helios waren wir
fit für die 1.700 Stufen der phönizischen Treppe...
...hinauf nach Anacapri
zur Vila Axel-Muthe...
...diese historische Treppe - von den Phöniziern
im 2. Jhd vor. Chr. erbaut -
ist ein Muss für jeden
Capri-Liebhaber....
...einzelne Stufen sind ungewohnt hoch, aber noch
gut zu gehen. Wieder waren wir bei dieser schweisstrei- benden Unternehmung ganz
allein....
...trotz aller Anstrengungen genossen wir die prächtige Panorama-Aussicht über den Golf von Neapel und Sorrent...
...wir fühlten uns wie in einem
Traum, so unwirklich schön
war alles um uns herum...
...zum Essen mit Freunden
trifft man sich in Anacapri meist im Freien statt...
...die Stimmung dabei ist viel
lockerer, als unten in Capri,
wo viele Menschen nur gesehen werden wollen...
...inmitten der zerklüfteten
Felsen-Küste Capri´s ragt
der Arco Naturale, ein mächtiger durch Erosion skurill geformter Felsbogen, bizarr über die Meeres-brandung hinaus...
...früher ein beliebtes Capri-
Bildmotiv...
...die zwei mächtigen Felsen der Faralionies prägen die Insel in unverwechselbarer Weise...
...unzählige Male wurden sie
zu allen Zeiten von den
besten Malern der Welt,
in unterschiedlichen Stimmungen festgehalten....
...mit seinem Wohnhaus auf Capri hat sich der exznetrische italienische Schriftsteller Curzio Malaparte ein narzisstisches Denkmal geschaffen, das in die Architekturgeschichte eingegangen ist. Das New York Times Magazine bezeichnete die 1942 fertiggestellte Villa als das schönste Haus der Welt!
...die rote Villa wurde auf einem ins Merr hinausragenden Felssporn, 30 m über dem Meeresspiegel errichtet. Es fasziniert durch seine aussergewöhnliche Form.
Es ist eines der Highligt´s jeder Insel-Boots-Rundfahrt.
...eines der eindruckvollsten
und monumentalsten Bau-werke in Capri, das Kloster CERTOSA die San Giacomo
...vom Meer kaum ein-
sehbar, liegt es in der Mulde des Monte Tuora und Castiglione...
...der deutsche Maler
Karl Wilhelm Diefenbach
lebte als Freigeist in Capri.,
er starb dort 1913...
...er gilt als der Urvater der
freien Lebensform (Hippie)
Seine monumentalen Gemälde fanden grosse
Beachtung in der inter-nationalen Kunstwelt...
...das Ristorante Germania
ist wegen seiner phänome-nalen Aussicht auf die Felsen
der Faralionies fast immer ausgebucht...
...das Glück war an diesem
Tag mit uns, die Mittagpause dort war ein würdiger Abschluss
unseres Capri-Besuchs....
...79 n.Chr. begrub die blühende römische Stadt
Pompei und die umliegende Landschaft, eine bis zu
6 Meter dicke Asche- und Lipilli-Schicht....
...ein Groß-Ereignis der
Welt-Geschichte, das bis heute
die Menschen fasziniert....
...viele Italien-Reisenden
spüren an diesem Ort den
Atem der grossen Geschichte....
...zweitausend Jahre zurückversetzt, in die Zeit
einer ruhmreichen Epoche....
...in der ausgegrabenen
Küche ist man der römischen Vergangenheit ganz nah....
...im angrenzenden Ruinenfeld wir dieser Eindruck wieder
schwächer, aber dann
geht der Blick zum Vesuv
hinauf, der auch heute noch
sehr lebendig ist....
...ein Grafitte aus römischer
Zeit, akurat in Stein
gemeisselt, für alle Ewigkeit...
...wie kurzlebig dagegen die
Botschaften unserer Zeit.
...diese Schulklasse kann der
Begeisterung ihres Lehrers
nur mit Mühe folgen.....
...der über 1.000 m hoch gelegene Lago del Matese
in der Provinz Caserta
war uns nächstes Ziel....
...bekannt nur bei den
Italienern, die hier an
heissen Tagen Abkühlung
suchen....
...die gesamte Hochebene
ist staatlicher Besitz, die
Landwirtschatt wird priviligiert
betrieben...
...es gibt keine Zäune,
dafür eine Vielfalt an Tieren,
Bäumen und Pflanzen,
ein wahres Paradies...
...am Morgen breitete sich
eine schneeweisse Nebel-
Decke über dem Hochtal
aus....
...wie für einen neuen
Auftritt bereit zog sie lang-
sam gen Süden ab....
...rührige Schwammerl-Sucher waren die ersten Menschen die wir an diesem Morgen trafen...
...Hanni bekam für ihr freund- liches Grüssen eine Riesen- portion geschenkt....
...Saepinium - bereits
293 v. Chr. von den Samniten gegründet und ausgebaut....
...erst in den 30-iger Jahren
des letzten Jahrhunderts wiederentdeckt und teilweise
freigelegt.....
...besonders beein-druckend das massive Westtor, sowie die historische Pflaster-
Strasse gen Westen...
...abseits der gängigen
Touristen-Route ist dieser
Ort leider nur Wenigen bekannt....
...Scanno - das schönste Dorf in den Abruzzen liegt über 1.000 m hoch....
...bedeutendund reich wurde
Scanno als Zentrum für beste
Schafschurwolle...
...die wunderbar modulierten, barocken Hauseingänge sind
ein Zeugnis dieser Zeit.
...heute ist die Gegend um den
Lago Scanno ein beiiebtes
touristisches Wandergebiet, von Vielen auch mit dem Pferd erkundet....
...das Schönheits-Ideal
früherer Generationen,
war in abgelegenen
Berg-Regionen besonders
ausgeprägt.....
...in Scanno waren es die
aufwändigen aus Stein
modellierten Haus-
Eingänge und Fenster-
Laibungen, im Alpbach-
Tal, einem Seitental des
Inns, die traumhaft bemalten
Schränke und Truhen....
...über einsame Paßstrassen fuhren wir durch die Abruzzen, die neuen Verbin- dungs- und Schnell-Strassen hatten wir immer im Blickfeld. Als Tourist kann man diese nur grauenhaft finden, da sie diese nicht nur die einmalige Kultur-Landschaft brutal zerteilen....
...sondern den jahrhundertalten Siedlungsstrukturen im grossen Stil ihre wirtschaftliche Selbstständigkeit nehmen, da diese sich zunehmend - vorübergehend günstiger -
aus der Distanz versorgen lassen....
...den in die Abruzzen eingebetteten Ort Leonessa nimmt man kaum noch wahr.
...Spoleto eine ruhmreiche Stadt in der Region Ubrien....
...bereits in der Bronzezeit
auf dem dominanten Hügel Sant´Elia besiedelt...
...das Festival "dei due mondi" wurde gerade vorbereitet...
...das Festival der zwei Welten,
dauert von Juni bis Juli,
in dieser Zeit finden auf allen
Plätzen anspruchsvolle
Vorstellungen statt...
...beeindruckend das
Original-Pflaster im Vorraum
der Kirche....
...die umfangreichen Restaurierungsarbeiten dauerten von 1907 bis 1954....
...ein Bettelmönch mahnt
die Touristen mit heiserer Stimme zur Buße und
Umkehr...
...früher war die Menschen
davon beeindruckt, heute
glauben Viele es besser
zu wissen.
...das im Jahr 1944 Asissi
vor Kampfhandlungen und
damit möglichweise vor der Zerstörung gerettet wurde,
...verdankt die Stadt den damaligen Kommandanten der
deutschen Besatzungstruppen,
Oberst Valentin Müller
(1891-1951).
...das Kloster San Croce
wurde 1723 von leiblichen
Schwestern aus Michaels-buch in Bayern gegründet....
...die vier Müllerstöchter hatten unabhängig voreinander eine Erscheinung des Heiligen Michaels....
...die Burg Castello de Pierle liegt nahe Cortona in einer exponierten Höhe....
...unser Stellplatz davor, ein
würdiger Abschluss unserer
Italien-Tour. Am nächsten Tag
ging es ohne Zwischenstop
heim in den Chiemgau....
...der zweite Teil dieser wunderbaren Italien-Reise führte uns von Policrasto, Amalfi, Capri, Pompei, Lago de Matete, Scano, Spoleto nach Assisi...
...eine überwältigende Fahrt im ältesten Kulturraum Europas, wo Macht und Kunst sich seit jeher freundschaftlich begegneten und inspirierten, wo Menschen mit einer tief-verankerten Kultur-Norm, noch bis vor wenigen Jahrzehnten, auf handwerklicher Basis (z.B. Steinportale in Scanno) individuelle Kunstwerke für die Ewigkeit schufen.
Schau also genau hin, wenn Du durch dieses herrliche Italien fährtst, vielles Interes-sante liegt abseits der grossen Touristik-Routen, wie zum Beispiel unser letzter
Stellplatz unterhalb der Burg Castello de Pierle, nahe Cortona.....
zurück zu Tourenziele